Realisierungswettbewerb Schlossbergschule Landsberg am Lech, 1. Preis

Realisierungswettbewerb
Erweiterung und Neustrukturierung der bestehenden Schlossbergschule
und Gestaltung der Freiflächen auf dem Schlossberg in Landsberg am Lech

Realisierungswettbewerb

 

Freiraum und Schulhof

 

Den räumlichen Rahmen der Flächen auf dem Schlossberg bildet die dichte, markante Baumkulisse der Steilhänge, die die helle, lichte ebene Fläche umgrenzt und so den Kontrast zwischen den beiden betont. Im Süden domi­niert die bestehende Burgmauer, ebenfalls von außen durch den dichten Baumbestand umgeben. Die Schlossbergschule mit der geschützten und schönen Bausubstanz definiert den Raum auf der Nordseite.

Die langjährige Geschichte über Jahrhunderte hat viele Veränderungen gesehen, die je nach Bedarf und Nutzung vorgenommen wurden und ihre Spuren hinterlassen haben. Die letzte Veränderung gab es beim Schulbau, in dem die Mitte des Plateaus anstelle der Ränder bebaut wurden.

Eingebettet in diesen Rahmen gehen wir auf Spurensuche in der Freiraumge­staltung des neu geplanten Schlossparks als öffentliche Grünanlage und zeichnen den äußeren Burghof und die Vorburg mit ihren Mauerresten, ehemaligem Tor und Torturm teils als Sitzmauern, teils als Mauerspuren im Boden um die große helle Spielwiese in der Mitte nach. Der ehemalige ‘Hohe Turm’ wird als leichte transparente Holz-Konstruktion zur Aussichtsplat­tform über die ganze Stadt wieder aufgestellt. Die Wege um diese his­torischen Spuren sind gleichzeitig die Zuwegungen zum Park und Teil des Rundweggeflechts, flankiert von einer roten Kastanienreihe- und Allee. In diesem Raum können auch Kulturveranstaltungen wie Konzerte, Lesungen, Theatervorführungen in dem historischen Ambiente stattfinden.

Eine weitere offene, kleinere Spielwiese, die auch z.B. für Ballspiele von der Schule genutzt werden kann, definiert die Freiflächen des Äußeren Burghofes und schließt an den Schulbau über ein aus unterschiedlich ho­hen Buchenhecken gebildetes Labyrinth an. Das Heckenthema wiederholt sich auch als lockere Umrahmung des Schulgeländes, die der historischen Bausubstanz gerecht wird.

Die Schlossmauer im Süden bleibt frei von Bepflanzungen. Das Gelände wird in einem sanften Gefälle zum zentralen Park mit Blumenwiesen und Rasenflächen ausgebildet und setzt die Mauer mit der dichten Baumkulisse dahinter in Szene. Von den Wiesen auf dem Plateau blickt man zurück Richtung Schulbau.

Ein großer Rundweg mit abwechslungsreichen Panoramaerlebnissen führt um das Plateau und wird im südlichen Teil durch kleinere Rundwege ergänzt. Einer davon führt zum Jungfernsprung und über einen kleinen Durchschlupf durch die Mauer außen herum. Der Mauergraben sollte hier vom Unterwuchs freigeschnitten werden, um die interessante Topographie den Besuchern zu zeigen.

Der Schulhof entsteht als geschützter Raum zwischen Alt- und Neubau auf der Fläche vom ehemaligen ‘Inneren Burghof’ als Zitat der auch schon in der Geschichte am privatersten genutzten Teil der Burganlage. In die­sem freien Raum gibt es viel Platz für Bewegung in den Pausen aber auch für Ruhe und Rückzug mit kleineren und größeren Sitzecken. Eine große Sitzplattform dient auch als Bühne für Veranstaltungen. Im südlichen Teil sind noch Flächen für Bewegungsspiele wie Kleinfußball, Streetball, Vol­leyball oder freies Turnen sowie Kletter-Balancier- und Bewegungsgeräte. Sitznischen können auch als Klassenzimmer im Freien genutzt werden, ein Schulgarten ist geplant

 

1. Preis

 

Ausloberin: Stadt Landsberg am Lech

Fläche: ca. 9.235 m²

Architekten: VICTORIA VON GAUDECKER ARCHITEKTUR, Hofstadt Architekten