Ackermannbogen – Rodelhügel mit Erdspeicher & Quartiersplatz

Ackermannbogen – Rodelhügel mit Erdspeicher und Quartiersplatz

Ackermannstraße  –  Elisabeth-Kohn-Straße München

 

Die Grünfläche mit Rodelhügel und Erdspeicher bildet einen Teilbereich im Netz der öffentlichen Freiflächen im neuen Baugebiet am Ackermannbogen. Ihre Funktionen sind:
• Verbindung zwischen bestehenden Strukturen im Olympiapark und im geplanten Wohngebiet
• Integration eines Erdspeichers mit Energiezentrale in die Topographie zur solaren Nahwärmeversorgung der Bebauung
• Fuß- und Redwegevernetzung zu den Wohngebieten, zu Grünflächen im Planungsgebiet und zum Olympiapark
• lärmintensives, raumgreifendes Spiel für alle Altersgruppen
• Erholungsräume im Wohnumfeld Die Planungsidee ist, die organische, naturnahe Form und Gestaltung des Olympiaberges aufzunehmen und in diese natürliche Grundform alle „gebauten“ Elemente in einer klaren architektonischen Form zu integrieren.

 

Durch den Gegensatz zwischen der Geradlinigkeit und ihrem fließenden, natürlichen Gegenpol entsteht Spannung. So befindet sich der Speicher unter einem architektonisch geformten Kegel der, wie ein Vulkan, auf einem Hügel aufgesetzt ist. Die Energiezentrale ist unter dem Berg eingeschoben, die ebene Terrasse über ihrem Dach zeigt den Einschnitt in den Berg. Die Täler der Spielplätze sind wie mit einem scharfen Messer aus dem Berg herausgeschnitten und stellen den Kontrast zwischen gebauter und natürlicher Umwelt dar. Die aufstrebende Positiv- Form des Kegels wird in der Spielmulde mit Arena als Negativ-Form gespiegelt in die Tiefe projiziert. Die Planung lärmintensiver Spieleinrichtungen (mit Kletterwand, Bolzplatz, Streetball) in einem dicht bebauten Wohnumfeld stellt eine besondere Herausforderung dar. Sie gelingt auf engem Raum durch Absenkung dieser Bereiche und Abschirmung mit einem Hügelrücken.

 

Der befestigte Quartiersplatz im Norden des Ackermannbogens markiert einen Kreuzungspunkt von Fuß- und Radwegeverbindungen durch das Baugebiet und ist gleichzeitig das Bindeglied zwischen wichtigen Grünachsen. Auf dem Platz und nördlich davon entsteht ein integrativer Spielplatz, der auch behinderten Kindern (insbesondere Rollstuhlfahrern) Spielmöglichkeiten bietet, beispielsweise mit einem Parcours aus Sitzwürfeln und mit rollstuhlbefahrbaren Wellen aus unterschiedlichem Material. Als Fortsetzung der Bepflanzung im Süden sind auf dem Platz rote Kastanien gepflanzt.

Westlich an den Platz schließt sich ein neuer Hügel an, dessen Form sich an die des Olympiaberges auf der gegenüberliegenden Seite der Ackermannstraße anlehnt. Auf den sonnigen südexponierten Hangseiten werden Magerwiesen initiiert, die seltenen Arten als Biotoptrittstein dienen können. Im Westen wird die Magerwiese von einem Obsthain aus Apfelbäumen überstanden.

 

 

Zeitraum:  2004 – 2008

 

Auftraggeber: Landeshauptstadt München, Baureferat Gartenbau

 

Planung Lph 1-5:  zaharias landschaftsarchitekten
Mitarbeit:  Matthias Thoma

Ausschreibung, Bauleitung Lph 6-9:  Walter Zimmermann, Landschaftsarchitekt

 

Auszeichnungen: 

Deutscher Spielraumpreis – ‘Spielräume für Alle!’ 2009, Hauptpreis 2. Rang

 

weitere Informationen:
Neues Stadtquartier zwischen Schwabing und Olympiapark, LMH Baureferat, 2017

 

Artikel:

Ackermannbogen – Urbane Mitte und öffentliche Grünflächen, LHM Baureferat, 7/2017 (PDF)

Dichte urbane Struktur mit vielseitigen Bewegungsräumen, PLAYGROUND@LANDSCAPE, 2/2015 (PDF)

 

Publikation:

Position statement – Munich Ackermannbogen, Landscape Institute 2008 (PDF)